Geo-Heft Wissen 12 : Verkehr - Mobilität

BERLIN: Eine Stadt macht mobil - nach dem Fall der Mauer überschwemmt eine Autoflut die Straßen Berlins. Verkehrsplaner sind ratlos und Stadtforscher neugierig. Gleichsam in Zeitraffer erleidet die entfesselte Hauptstadt die Kinderkrankheiten einer wachsenden Metropole

EISENBAHN: Die Erfahrung de Langsamkeit - von Malleig in Schottland brach GEO auf, Europa per Zug zu durchqueren - mal plauschend in Bummelbahnen, mal schweigend dahin rasend mit Tempo 300. Bis zur polnischen Grenze brauchte er 10 Tage und machte die Erfahrung: Langsamkeit bringt Leute einander näher

AUTO-ZUKUNFT: Diät für die heilige Kuh - kein Verkehrsmittel hat Land und Leute so verändert wie der private PKW. Und keines wird dermaßen geliebt und gehasst. Doch nun steht sich das Auto zunehmend selbst im Weg, und in aller Welt arbeiten Konstrukteure daran, es auch künftig akzeptabel zu machen

RADFORSCHUNG: Das rollende Rätsel - gigantische Lasten und spielende Kinder rollen auf der genialen Konstruktion mit Leichtigkeit dahin. Doch auch nach fünf Jahrtausenden steckt das Rad noch voller Geheimnisse. An der TU Berlin erforschen Wissenschaftler den schrägen Charakter der Sache

FAHRRAD: Die Renaissance der leisen Treter - seit Automassen die Stadtzentren verstopfen, entdecken viele Menschen das Fahrrad als ideales Gefährt für kurze Strecken: es stinkt nicht, ist leise, spart Platz und Energie. Radeln hält fit - und macht Spaß. Dennoch wird das effiziente Gefährt von den Verkehrsplanern und Straßenbauern fast überall benachteiligt

ICE/TGV: So schnell die Schienen tragen - mit Tempo 250 wird der neue Intercity Express vom 2.Juni an durch Deutschland donnern. Die Bundesbahn hofft, dass die ICE-Züge ähnlich erfolgreich sind wie der TGV Atlantique der französischen Staatsbahnen. Er fährt im Reiseverkehr 300 km/h und hält mit 550 km/h den Schienen-Weltrekord

UNFÄLLE: "Warum gerade ich?" Tausende von Menschen werden jedes Jahr auf deutschen Straßen getötet, Hunderttausende verletzt. Hinter den Zahlen verbirgt sich - oft vermeidbares - Leid, das die Gesellschaft als scheinbar unausweichliche Folge der Auto-Mobilität hinnimmt. Unfälle werfen in Bruchteilen von Sekunden scheinbar gesicherte Lebenspläne über den Haufen und zerstören Familien. Viele Verunglückte bleiben behindert, und Überleben bedeutet für sie: neu leben lernen

MAGAZIN:

- Landschaft: das zerreißende Netz

- Ökologie: wo Tiere und Technik kollidieren

- Lärm: ... und ewig dröhnen die Motoren

- Erdöl: die schwarze Spur der Autowelt

- Energievergleich: gemeinsam fährt´s sich schonender

- Verkehrslenkung: Hilfe vom elektronischen Steuermann

- alternative Antriebe: wer sauber tankt, bleibt eher stehen

FUSSGÄNGER: Von einem, der nicht unter die Räder kommen wollte. Wer noch immer das Schritt-vor-Schritt-Prinzip als die dem Menschen einzig naturgemäße Fortbewegungsart vorzieht, ist weder ein Hasenfuß noch fußkrank

GÜTERVERKEHR: Bis dass der Stau am Fließband steht - ein neues Nachschub-Konzept lässt die Autoschlangen wachsen: Fabriken bestellen Bauteile nur bei Bedarf. "Just in time" - gerade rechtzeitig - zur Montage werden die Komponenten meist per LKW heran gekarrt. Die Bahn hat in diesem Rennen gegen die Zeit kaum eine Chance

LUFTFAHRT: Fliegen ohne Hand und Fuß - die nächtlichen Leuchtspuren startender und landender Jets symbolisiert das zentrale Zukunftsproblem der Luftfahrt: lässt sich der hohe Sicherheitsstandard trotz wachsenden Flugverkehrs und schärferer Konkurrenz halten? Welche Rolle werden dabei die Piloten in den automatisierten Cockpits spielen?

BEWEGUNGSDRANG: ...denn wir wollen nicht, dass wir ruhen. Ein Narr, der glaubt, Fahrzeuge dienten einzig dem Transport von A nach B. Vielen Menschen ist, wie einst Goethe, nicht das Ankommen, sondern das Reisen wichtig. Oder das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Oder nur die blechgewordene Idee davon, erstarrt etwa in gewienerten Oldtimern

uvm.