Archiv für Geo-Hefte

Geo-Heft August 1977

Inhalt:

MEKKA: Labbaika - Gott, hier bin ich! Drei Millionen Pilger werden 1977 in Mekka erwartet. In der heiligsten Stätte des Islam strömen sie zusammen, um an der Mauer der Kaaba zu beten und den Schwarzen Stein zu berühren und zu küssen
Lese-Tipp: Der Weg nach Mekka - Muhammad Asad ist einer der bedeutendsten muslimischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Sein Weg führte ihn aus der Welt seiner jüdischen Familie und aus Europa in die muslimische Welt nach Arabien. Lebendig und spannend schildert Asad seine Bekehrung in Berlin, seine abenteuerlichen Wüstenerfahrungen in Arabien, die Verstrickung in die politischen Verhältnisse der Zeit und die Beteiligung am Freiheitsstreben der islamischen Länder. Beeindruckend sind die Intensität seiner Darstellung, die Echtheit seiner Überzeugungen und die Authentizität seiner Erfahrungen. Entsprechend überwältigend ist die Resonanz auf dieses Werk in der gesamten Welt bis heute. Wahrscheinlich gibt es kein Buch - außer dem Koran selbst -, das den Islam in ähnlicher Weise Millionen von Menschen nahe gebracht hat.

VERHALTENSFORSCHUNG AGRESSION: Motor zum Überleben - Gewalt regiert an den Cliffs im Roten Meer. Doch sie zerstört nicht, sie ordnet das Sozialleben der Fische
Lese-Tipp:
Warum sie für uns und unsere Kinder notwendig ist - Aggression ist unerwünscht, in unserer Gesellschaft und besonders bei unseren Kindern. Aggressives Verhalten gilt als Tabu und wird diskriminiert. Was wir mit der Unterdrückung dieser legitimen Gefühle anrichten, wie wichtig es ist, diese zuzulassen und wie wir mit ihnen konkret umgehen können, zeigt der bekannte und erfolgreiche Familientherapeut Jesper Juul eindrucksvoll in seinem neuen Buch. Er plädiert für ein radikales Umdenken: Aggressionen sind wichtige Emotionen, die wir entschlüsseln müssen, sonst setzen wir die geistige Gesundheit, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen unserer Kinder aufs Spiel.

AFGHANISTAN: Die letzte Karawane - der Hindukusch ist so hoch, daß ihn die Vögel zu Fuß überqueren, sagen die Kirgisen. Nur zwischen Spätherbst und Wintereinbruch, wenn die reißenden Bergflüsse schon zugefroren sind, können Bergnomaden ihre Wintervorräte mit Lastkamelen aufs Dach der Welt transportieren. Zwei Franzosen erreichten die letzte Karawane nach Khandud. Einer der letzten Reiseberichte aus diesem ehemals wunderschönen Land, bevor die Sowjetunion "zur Hilfe eilte" und das große Elend begann: 25 Jahre später ist in diesem Land fast nichts mehr so, wie es dieser Bericht vermittelt!
Reisebericht-Tripp: 
Auf der alten Seidenstraße zum Hindukusch: Tagebuch einer 11-monatigen Reise auf dem Hippie Trail nach Indien und Nepal. Dieses Buch ist eine Überarbeitung eines Reisetagenuchs auf dem sogenannten Hippie Trail nach Indien und Nepal, ergänzt durch kurze Berichte über die Länder, die bereist wurden. Der Leser erhält außerdem einen kurzen Überblick über die politischen Verhältnisse des damaligen Nahen Ostens bis hin nach Indien und Nepal. 

DISNEYWORLD: Am Anfang war die Maus - das Reich der Mickey Mouse ist oft mit Hohn und Spott überschüttet worden, zu Unrecht. Denn Disneyworld, der Vergnügungspark im Sonnenstaat Florida, ist mehr als eine heile Welt für Kinder, mehr als eine naive Ausgeburt des amerikanischen Traums. Es ist eine vorbildliche und gestaltete Landschaft und ein Modell für eine menschenfreundliche Stadt
Spielfilm-Tipp mit Oscarnominierung: The Florida Project - In der Nähe des Haupteingangs von Disneyworld wächst die sechsjährige Moonee im "The Magic Castle Motel" direkt an einem vielbefahrenen Highway auf. Gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freunden erklärt sie unter den wachsamen Augen des Motelmanagers Bobby die Welt um sich herum zum großen Abenteuerspielplatz.

PAPUA: Wo die Schweine Ahnen werden - alles dreht sich um das Schweineschlachten bei den Chimbu auf Neuguinea. Das blutige Ritual ist der Schlüssel zu ihrem Sozialverhalten und zum Verständnis ihrer Religion
Lese-Tipp: 
Beyond a Mountain Valley: The Simbu of Papua New Guinea - The Simbu of highland New Guinea knew only their tribal mountain valley until 1933, when airplanes and white strangers intruded upon their world. Beyond a Mountain Valley focuses on Simbu memories, performance, and conceptions over the last sixty years, particularly those relating to interactions with newcomers and other island peoples. Simbu speak of their awakening, their transitions, their heroes, and their future. Paula Brown provides a thoughtful critique of historical anthropology over the past decade, as well as a discussion of cohorts, generations, and life-course that will serve as a model for students of historical and cultural change in tribal societies.

NORWEGEN: Norge in Sorge - riesige Ölvorräte lagern an Norwegens Küste. Bald schwimmt das einstige Armenhaus Europas im Reichtum. Doch das rasche Geld bringt Risiken für das Land
Lese-Tipp:
Erdölpolitik in Norwegen: Vorbild für den Umgang mit Ölreichtum? - Seit seinen ersten Ölfunden Ende der 1960er Jahre hat Norwegen einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Nicht nur, dass das Land heute eines der reichsten der Erde ist, UN-Angaben zufolge weist Norwegen seit mehreren Jahren auch den weltweit höchsten Lebensstandard auf. Die Vermutung, dass der wirtschaftliche Wohlstand vor allem auf den Ölreichtum des Landes zurückzuführen ist, liegt dabei nahe. Doch verursachen plötzliche Ölfunde durch die Phänomene des „Ressourcenfluchs“ und der „Holländischen Krankheit“ meistens eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des betroffenen Landes. Dass der ökonomische Erfolg Norwegens demnach nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden kann wirft folgende Fragestellung auf: Ist es in Norwegen durch gezielte Steuerung des Ölmanagements gelungen, dass sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch die norwegische Gesellschaft von den Naturressourcen des Landes profitieren, und falls ja, kann Norwegen aufgrund dessen als Vorbild für den Umgang mit Ölreichtum betrachtet werden?

uvm.

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