Archiv für Geo-Hefte

Geo-Heft Mai 1977

Inhalt:

COWBOYS: Und es gibt sie doch! Kein Beruf wurde so verklärt. Der Pulverdampf der Weidekriege ist verflogen, die wilden Reiter sind geblieben. 20.000 schuften täglich härter als ihre Pferde
Bildband- und Lesetipp: 
Dead Eagle Trail. Amerikas Cowboys des 21. Jahrhunderts - Unendliche Weite, verlassene Highways, Lagerfeuerromantik ― der Cowboy-Mythos weckt in jedem von uns die Sehnsucht nach Freiheit, Ungebundenheit und Naturverbundenheit. Auch die Fotografin Jane Hilton fühlte sich bei ihrem ersten Besuch in Arizona 1988 erinnert an die Westernfilme aus ihrer Kindheit, und sie verspürte den Wunsch, sich diesem Land und seinen Bewohnern fotografisch anzunähern. Nach vielen Reisen in die USA ist dabei 'Dead Eagle Trail' herausgekommen, Jane Hiltons Dokumentation der amerikanischen Kultur im Mittleren Westen. Bilder von den 'Bucka-roos' von Nevada bis hin zu den Kuhhirten von Arizona, zu Hause und unterwegs

BLITZE: Das Feuer, das vom Himmel schießt - in einer Gewitterfront tobt mehr Energie als in einer Atombombe. Früher war der Blitz eine Strafe der Götter, heute versucht man, ihn zu bändigen
Bildband-Tipp: T
he Stormpilot: Das Buch mit atemberaubenden Fotos von Gewitterwolken und Blitzen aus dem Cockpit eines Jumbos - Als Pilot einer internationalen Airline fliegt Santiago Borja Lopez täglich rund um die Welt, und nicht immer lassen sich Gewitter, Unwetter und Stürme umfliegen. Für diese Fälle hat er seine Kamera im Cockpit dabei - Santiago Borja Lopez ist der "Sturmpilot".  Ihm gelingen atemberaubende Fotos von Naturschauspielen, aus dem Cockpit heraus fotografiert, direkt in das Innere des Sturms. Blitze aus nächster Nähe, Portraits gewaltiger Wolken, stürmische Winde, gespenstisches Licht, und irgendwo darunter das Flackern der Zivilisation im Regen. Santiagos packende Fotos hängen in großen Galerien, erstmals sammelt er sie hier in einem Bildband. "Sky Portraits" in Endzeitstimmung, dazu spannende Texte zu Wetterphänomenen machen das Buch extrem kurzweilig und hochinteressant.

LONDON: God save the Pub - Moralisten, Abstinenzler, Wirtschaftskrise und Fernsehkrimi haben eine Grundfeste des Londoner Alltags nicht erschüttern können: die Biertheken des Pubs sind noch immer die neutrale Ecke der britischen Klassengesellschaft
Lese-, Kultur- und Innenarchitektur-Tipp:
Great Pubs of London - An expanded edition of the best-selling Great Pubs of London. For centuries the pub has been an essential part of London’s cultural and social fabric. This beautifully illustrated book takes readers through the doors of 25 historically and architecturally significant London pubs. Through photographs specially commissioned for this project, readers can explore these institutions—from snob screens to 400-hundred-year-old flagstone floors. Engaging texts highlight what makes each pub so special, their place in London’s history, the personalities who have frequented them, the events that occurred inside, and the ways pubs have contributed phrases such as "on the wagon" and "one for the road" to the modern lexicon.

DHAU: Sindbads letzte Söhne - die Stetigkeit der Monsunwinde prägte vor 1000 Jahren den Schiffstyp des Arabischen Meeres, die Dhau. Die hölzernen Schiffe segeln noch heute zwischen Mombasa und dem Persischen Golf, doch ihre Kapitäne sind schon längst keine Piraten und Sklavenhändler mehr
Lese- und Bildband-Tipp: 
Dhau - Beatus Piratus auf Sindbads Spuren - Eine Reise nach Ostafrika zu den Jahrtausende alten Wurzeln des Segelschiffbaus. Im September 2009 fliegt Beat Presser für einige Monate nach Ostafrika. Schon lange war es sein Wunsch, über die Konstruktionstechnik und Herstellung einer Dhau und ihrer Baumeister mehr zu erfahren. Eine Dhau ist ein Schiff aus Holz, gleichzeitig ist der Name auch der Überbegriff über die Segelschiffe, die seit Jahrtausenden den Indischen Ozean befahren. Das Abenteuer beginnt in Zanzibar und führt Beat Presser weiter auf die Inseln Mafia und Pemba bis nach Madagaskar. Er taucht ein in die Welt der Schiffsbauer, die wie ihre Väter und Vorväter mit primitiven technischen Mitteln ihre Boote aus dem Holz der Mangroven und Mangobäume zimmern. Dhaus sind schnelle und wendige Schiffe, die als Fischerboote und Transportschiffe eingesetzt werden. Er trifft auch auf Piraten, die ihn dieses Problem von einer ganz anderen Seite kennenlernen lassen. Presser lernt das Leben der Einheimischen kennen, fährt mit ihnen aufs Meer und hört ihre uralten Geschichten, die von Generation zu Generation weitererzählt werden. So entstehen seine eindrucksvollen schwarzweißen Bilder, die den Betrachter teilhaben lassen an seinen Erlebnissen in dieser fernen und archaischen Welt der Bootsbauer.

WILDHUNDE: Afrikas schärfste Raubtiere - weil sie viel und grausam töten, werden sie gehaßt und verfolgt. Ihr beispielhaftes Sozialverhalten wurde erst jetzt bekannt

SYLT: Die friesische Nehrung - vor 50 Jahren wurde Sylt ans Festland gekettet. Mit dem Bau des Hindenburg-Damm ging der einzigartige Charakter der Insel verloren. Sylt wird kleiner, täglich! Lesen Sie von den Gedanken, Ängsten und Fakten im Jahr 1977 und was damals noch war und heute schon nicht mehr ist!
Lesetipp: 
Der neue Weg – Zur Geschichte des Hindenburgdamms - „Per Bahn an den großartigsten Strand der Welt.“ Die Idee des ersten Sylter Badearztes Dr. Marcus ließ sich aus technischen und wirtschaftlichen Gründen ebenso wenig umsetzen wie die Pläne von Christian Peter Hansen (1856) und Dr. Ludwig Meyn (1876). Bewegung in das Thema „Dammbau“ kam 1910 anlässlich eines vom Militär vor der Westküste Sylts abgehaltenen Flottenmanövers. Aus taktischen wie strategischen Gründen war das Militär an einer Bahnverbindung zur Insel stark interessiert. Neben einer Verbesserung der Verhältnisse im Bäder- und Güterverkehr erwartete der preußische Staat Anlandungen beiderseits des Wattenmeerdamms, die zukünftig der Landwirtschaft und Viehzucht dienen sollten. Auf der 177. Sitzung beschloss das Haus der Abgeordneten am 28. April 1913 im Rahmen eines Eisenbahnanleihegesetzes das Projekt „Bahnbau Festland – Sylt“.

uvm.

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